Konzept Berufsorientierung und Berufsvorbereitung

Die berufliche Orientierung und Berufsvorbereitung ist ein Schwerpunkt unserer schulischen Arbeit. Schülerinnen und Schüler sollen zur Teilnahme am Erwerbsleben vorbereitet und qualifiziert werden. Insbesondere der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt ist oft mit großen Schwierigkeiten verbunden.

Betrachtet man die gegenwärtige Situation am Arbeitsmarkt, so sind die Chancen für Förderschüler am Berufsleben teilzuhaben, erschwert. Die veränderten Anforderungsprofile als Folge der technischen Entwicklung, die Neuordnung von Ausbildungsberufen, die Konkurrenz durch Schulabgänger anderer Schulformen und die verstärkten Anforderungen hinsichtlich psycho-sozialer und personaler Kompetenzen bilden oft eine Hürde. Unser pädagogisches Ziel muss dennoch sein, dass Schulabgänger der Förderschule auch künftig Zugang zu den Berufen finden, deren Ausbildung ihrem Leistungsvermögen entspricht.

Ziel der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung ist, den Schülerinnen und Schülern Einblicke in das Arbeitsleben zu vermitteln, ihnen Orientierungshilfen für die eigene Berufswahl zu geben und sie im Rahmen von Schule auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten.
Ab Klasse 8 wird ein Portfolio zur Berufsvorbereitung für jeden Schüler angelegt, das Bescheinigungen, Praktikumsberichte, Bewerbungsunterlagen, Formbriefe und weitere Unterlagen enthält, die wichtig für die Berufseingliederung sein können.

Tabelle I - Berufsorientierung und BerufsvorbereitungDrei Kollegen sind als Stubos ausgebildet und können den Prozess der Berufsvorbereitung geschult begleiten. Ab Klasse 9 ist auch die Agentur für Arbeit aktiv mit einbezogen mit Beratungen, BIZ-Besuch und einem Eignungstest des psychologischen Dienstes.

Die Anbahnung der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung setzt bereits schon in der Jahrgangsstufe 7 ein.
Ziel ist, durch entsprechende Angebote die individuellen Stärken jedes Schülers und jeder Schülerin hervorzuheben. Die Projekte dienen vor allem dazu, den Schülern Lebenstüchtigkeit zu vermitteln und sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen und zu bestärken.

Trainiert werden vor allem Grundkompetenzen wie beispielsweise handwerkliche Fertigkeiten und Genauigkeit aber vor allem auch Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Toleranz, Sorgfalt und Ausdauer, um für einen angemessenen Start in ein eigenständiges Berufs-oder Arbeitsleben vorbereitet zu sein. Die Angebote sind teilweise fakultativ zu sehen.

BuS-Projekt

Seit dem Schuljahr 2007/2008 nimmt die Schule an dem Projekt "BuS" Betrieb und Schule teil. Ziel der BuS-Lerngruppe ist es, die Schülerinnen und Schüler intensiv auf eine Beschäftigung oder Ausbildung vorzubereiten. Während des BuS-Praktikums erwerben sie grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten, die ihnen den Einstieg in das Berufsleben erleichtern sollen. Positive Praktikumserfahrungen tragen unter anderem auch zur persönlichen und sozialen Stabilisierung bei.

Die Jugendlichen lernen in der Regel an drei Tagen pro Woche in der Schule, um sich dann an zwei Wochentagen als Praktikantinnen und Praktikanten in einem Betrieb befinden und dort fachlich angeleitet werden.

Durch die Verbindung von betrieblicher Praxis und schulischem Lernen in altershomogenen Gruppen sollen die Jugendlichen neu motiviert werden. Ziel des Projektes ist es, einen erfolgreichen Übergang in die Arbeitswelt im Anschluss an das letzte Schuljahr vorzubereiten bzw. zu ermöglichen. Dabei setzt BUS insbesondere auf die Attraktivität des Betriebs als Lernort. Durch diese andere bzw. neue Motivation der Jugendlichen sollen ihre Selbsthilfekräfte gestärkt und Grundtugenden trainiert bzw. erlernt werden.

Dabei setzt BUS insbesondere auf die Attraktivität des Betriebs als Lernort. Durch diese andere bzw. neue Motivation der Jugendlichen sollen ihre Selbsthilfekräfte gestärkt und Grundtugenden trainiert bzw. erlernt werden.
Die Erfahrung zeigt, dass viele Betriebe durch den erfolgreichen Umgang mit diesen Jugendlichen einen Mitarbeiter gewinnen, der absolut in ihr Betriebsumfeld passt. Das in der Regel ein komplettes Schuljahr dauernde Praktikum, bietet den Betrieben die Gelegenheit die Qualitäten und Fähigkeiten dieser Jugendlichen kennen und schätzen zu lernen. Finanziell unterstützt wurde das Projekt bisher von der LGH in Düsseldorf und von Partner für Schule.
BuS-Projekt an der Erich Kästner-Schule in Zahlen

Tabelle II - Berufsorientierung und Berufsvorbereitung

Arbeit mit außerschulischen Partnern

Partner für Schule

Seit 2008 nehmen wir die Angebote von "Zukunft fördern" von Partner für Schule wahr. Mit Hilfe der einzelnen Module ist es gelungen, die Schüler realitätsnah und passgenauer an die zukünftige Berufswelt hinzuführen. Die finanzielle Unterstützung ermöglichte zusätzliche gute Möglichkeiten, auf den Berufseinstieg vorzubereiten. Folgende Module sind in den vergangenen Jahren in Anspruch genommen worden:

2008 - Einrichtung des BOB (Berufs-Orientierungs-Büro) und Gründung der Schülerfirma "Krümelkiste"

2009 - Schülerfirma

2011 - Modul 4 - vertiefte Berufsorientierung an Förderschulen

2012 - Berufsorientierungscamp

Hit- Stiftung

Mit Hilfe der Hit-Stiftung konnte mit der Krümelkistenbesatzung ein neues Projekt entwickelt werden. Mit dem Projekttitel "Jedem Kind eine gesunde, kostengünstige und warme Mittagsmahlzeit" haben die Schülerinnen und Schüler gelernt, das Kioskangebot mit zusätzlichen Angeboten sinnvoll zu ergänzen.

Verein für Schule/Sparkasse

Der Verein für Schule aus Bad Salzuflen und die Sparkasse ermöglichen der Hauptschule und der Erich Kästner- Schule schon seit vielen Jahren den Besuch einer Probierwerkstatt im HBZ-Lemgo. An zwei Tagen können die Schüler der 8.Klasse in verschiedenen Handwerksbereichen ausprobieren, was Arbeit bedeutet.

SchuB

Eine weitere Möglichkeit der Einführung in das Arbeitsleben bietet die Probierwerkstatt, die von SchuB für die Förderschulen im Kreis Lippe angeboten wird. Die Schüler des 8.Jahrganges haben in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren für eine Woche beim awb in Bad Salzuflen in den dort ansässigen Werkstätten gearbeitet.

Ab dem Sommer 2014 soll das Neue Übergangssystem (NÜS) für Schulen in NRW greifen und von Schub durchgeführt werden.
Inhaltlich steht auch bei NÜS die individuelle Potenzialanalyse und Förderung jedes einzelnen Jugendlichen im Vordergrund: Schrittweise sollen alle Schüler/innen der allgemein bildenden Schulen ab der achten Klasse, egal ob an Förderschule oder Gymnasium, eine systematische Berufs- und Studienorientierung erhalten. Dazu gehören gezielte Berufserkundungen in Betrieben oder bei Bildungsträgern, mit denen die Jugendlichen ihre Fähigkeiten in der Praxis überprüfen können, und eine realistische Anschlussvereinbarung am Ende der Schulzeit.

Rotarier/ Lions

Vom Rotary-Club und von den Lions in Bad Salzuflen fließen immer wieder Unterstützungsangebote in die Arbeit der Berufsvorbereitung ein. Mit ihrer Hilfe konnten Seminare außerhalb der Schule finanziert werden.

Schulische Berufsorientierung als integrativer Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung und Lebensplanung ist letztlich dann erfolgreich, wenn der Übergang Schule - Beruf gelingt und der Schüler eine Ausbildung oder Arbeit findet.
Projekte mit außerschulischen Fachkräften, können dazu einen wichtigen Beitrag leisten und nehmen in unserem praktischen täglichen Schulalltag einen wesentlichen Platz ein. Wir sind daher bemüht weiterhin solche Projekte zu fördern und zu ermöglichen.
Vor Beenden der 10.Klasse werden die Schüler begleitet und auf den zukünftigen Weg vor-bereitet, der auch nach der Entlassung, wenn nötig und gewünscht, betreut wird . Die Kollegen halten engen Kontakt zu den Schülern und stehen als Ansprechpartner und Vermittler zur Verfügung und entwickeln gemeinsam neue Perspektiven, wenn es Probleme gibt.